Hartlauer Optiker setzt einer Kundin eine Brille auf
Optik

Dioptrien

Von Matthias A. •
Von Matthias A. •

Fast jeder kennt den Begriff der Dioptrie und die meisten wissen auch, dass sie etwas mit den Augen zu tun hat. Was genau Dioptrie allerdings bedeutet, können nur die wenigsten genau sagen. Hier eine einfache Erklärung und ein kurzer Überblick.

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Fast jeder kennt den Begriff der Dioptrie und die meisten wissen auch, dass sie etwas mit den Augen zu tun hat. In Bezug auf das Auge und seine Fehlsichtigkeit gibt die Dioptrie an, wie stark die Brechkraft des Auges von seiner optimalen Brechung abweicht. Generell gilt:

  • Bricht das Auge das Licht etwa zu stark, sind wir kurzsichtig.
  • Bricht es das Licht zu schwach, sind wir weitsichtig

Was genau eine Dioptrie allerdings bedeutet, können nur die wenigsten genau sagen. Hier eine einfache Erklärung und ein kurzer Überblick.

Was sind Dioptrien?

Per Definition handelt es sich bei einer Dioptrie um den Kehrwert einer in Meter gemessenen Strecke. Das bedeutet: Je mehr Dioptrien, desto kürzer die daraus resultierende Strecke. Sinnvoll ist dieses Maß im Zusammenhang mit Lichtbrechung. Je stärker eine Linse nämlich das Licht bricht, desto kürzer sind die Brennweite und der Kehrwert eben dieser Brennweite ist die Dioptrie.

Was ist der höchste Dioptrien-Wert?

In Bezug auf das menschliche Auge sind bei Dioptrien Höchstwerte von über 20 Dioptrien möglich, wobei etwa 90 % der Korrekturen zwischen +-4 dpt liegen.

Dioptrien bei Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit und Altersweitsichtigkeit

Dioptrien bei Kurzsichtigkeit

Ist ein Auge kurzsichtig, so bedeutet dies, dass es das Licht zu stark bricht. Wenn bei einer kurzsichtigen Person das Licht also um drei Dioptrien zu stark gebrochen wird, benötigt sie eine Korrektur von drei negativen Dioptrien, also minus drei Dioptrien. Außerdem kann man daraus die maximale Entfernung ableiten, auf die dieses Auge scharf sieht. Im Falle von drei Dioptrien ist dies der Kehrwert von drei in Metern, also 1/3 m oder 33 cm. Je stärker also die Kurzsichtigkeit, desto weniger weit entfernt wird scharf gesehen.

Dioptrien bei Weitsichtigkeit

Bei einem Weitsichtigen wiederum wird das Licht nicht stark genug gebrochen und es fehlen Dioptrien, um überhaupt scharf zu sehen. Fehlen hier zum Beispiel drei Dioptrien, so beträgt die Korrektur im Brillenglas drei positiven Dioptrien – also plus drei Dioptrien. Ist man weitsichtig hat man zumindest in jungen Jahren den Vorteil, dass die Augenlinse sich krümmen kann, um die fehlenden Dioptrien auszugleichen. Bei Kindern können hierbei Stärken von über zehn Dioptrien ausgeglichen werden. Weil diese Linsenkrümmung jedoch mit Muskelarbeit verbunden ist, wird dies auf Dauer anstrengend.

Das führt meist zu folgenden Symptomen:

  • Augenbrennen
  • Druckgefühl
  • Kopfschmerzen

Vor allem bei Kindern tritt dies oft in Verbindung mit einer Schielstellung auf.

Dioptrien bei Altersweitsichtigkeit

Die Altersweitsichtigkeit stellt eine Sonderform der Weitsichtigkeit dar. Mit zunehmendem Alter verlieren unsere Augenlinsen jedoch an Flexibilität und eine Krümmung wird für die Muskulatur zunehmend schwieriger. So muss ein etwa 40-jähriges und ansonsten gesundes Auge bereits die gesamten Reserven aufbringen, um die Zeitung scharf zu sehen. Natürlich ermüdet die benötige Muskulatur früher oder später und macht einen größeren Leseabstand erforderlich.

Rechenbeispiel zu Dioptrien

Möchte man zum Beispiel eine Zeitung in einem Abstand von 40 cm Lesen, so muss ein normalsichtiges Auge, das ja normalerweise scharf in die Ferne sehen kann, zusätzliche Dioptrien generieren.

Die Anzahl der notwendigen Dioptrien ergibt sich wieder durch den Kehrwert der Strecke in Metern, also dem Kehrwert von 0,4, der exakt 2,5 beträgt. Diese zusätzlichen 2,5 Dioptrien kann das Auge durch oben erwähnte Linsenkrümmung erzeugen und ist in jungen Jahren unproblematisch. Nach oben erwähnter Abnahme der Flexibilität der Augenlinse mit zunehmenden Jahren, bedarf es hier jedoch einer optischen Unterstützung.

Mit einer Lesebrille, die zum Beispiel plus eine Dioptrie hat, das Auge also künstlich eine Dioptrie kurzsichtig macht, werden nur mehr zusätzliche 1,5 Dioptrien benötigt um auf die für 40 cm erforderlichen 2,5 Dioptrien zu kommen. Somit ist ein entspanntes Lesen wieder möglich.

Zusätzlich muss hier beachtet werden, dass durch eine plus 1 Dioptrien Lesebrille eine Dioptrie kurzsichtig ist. Dies bedeutet, dass die maximale scharfe Sehentfernung nach dem Kehrwert von einer Dioptrie, also 1/1 nur mehr einen Meter beträgt. Weiter entfernte Objekte werden nun unscharf.

Dioptrien-Tabelle

Obwohl die Sehleistung mit der Höhe der Dioptrien zusammenhängt, ist die effektive Sehleistung jedes Menschen mit Fehlsichtigkeit individuell. Im Mittel halbiert sich die Sehleistung bei Kurzsichtigen jedoch mit jeder zusätzlichen halben Dioptrie. Daraus ergibt sich folgende Tabelle:

Kurzsichtigkeit in DioptrienSehleistung
0,0100 %
-0,550 %
-1,025 %
-1,512,5 %
-2,06,25 %
-2,53,12 %
-3,01,56 %

Für den Straßenverkehr beispielsweise ist eine Sehleistung von 80 % erforderlich. Ob diese ohne Korrektur erreicht wird, kann zur eigenen Sicherheit anhand eines Sehtests bei Ihrem Optiker – zum Beispiel im Hartlauer Fachgeschäft – oder Augenarzt festgestellt werden. Da weitsichtige ihre Fehlsichtigkeit durch Krümmung der Augenlinse mehr oder weniger stark korrigieren können, kann man hier keine vergleichbare Tabelle abbilden und muss die Sehleistung immer anhand eines Sehtests ermittelt werden. 

Was bedeutet eine Dioptrie also?

Ein 1-Dioptrien kurzsichtiges Auge sieht auf höchstens einen Meter scharf und verliert mit zunehmender Entfernung an Sehschärfe. Ist man eine Dioptrie kurzsichtig, bedeutet das also, dass man in die Entfernung – also ab etwa 5 Metern Distanz – lediglich 25 % seiner bestmöglichen Sehschärfe hat.

Bei einer Dioptrie Weitsichtigkeit hängt die Sehleistung meist mit dem eigenen Alter zusammen. Jedenfalls werden bei einer Weitsichtigkeit meist Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen und unangenehmes Druckgefühl im Auge die Folge sein.

Wie viel sind drei Dioptrien?

Ein 3-Dioptrien kurzsichtiges Auge sieht auf höchstens 33 cm scharf und verliert mit zunehmender Entfernung an Sehschärfe. Bei drei Dioptrien Kurzsichtigkeit – also minus drei Dioptrien – ist die Fernsehleistung bereits sehr gering. Lediglich 1,56 % der eigenen Sehschärfe können auf Entfernungen über fünf Metern noch erzielt werden.

Ist man drei Dioptrien weitsichtig, reicht die Krümmungsfähigkeit der Augenlinse meist nicht mehr aus, um diese Fehlsichtigkeit selbst zu kompensieren. Nur unter Anstrengung ist es hier selbst in jungen Jahren möglich, in die Ferne scharf zu sehen und Kopf- sowie Augenschmerzen werden die Folge sein. Im Nahbereich verschwimmen Texte und Bilder meist sofort.

Wie ermittelt der Optiker die Dioptrien-Werte?

Die Ermittlung der Sehstärke – auch Refraktion genannt – zählt zu den anspruchsvollsten Aufgaben in der Augenoptik. Abgesehen von Genauigkeit und fachlicher Kompetenz ist hierbei Geduld und richtige Interpretation der Antworten des Kunden entscheidend.

Im Wesentlichen wird nach einer Anamnese ermittelt, ob ein Auge eher wahrscheinlich kurz- oder weitsichtig ist. Danach werden mittels einer Messbrille Gläser mit positiven oder negativen Dioptrien angeboten. So wird überprüft, ob die Sehleistung besser, schlechter oder unverändert interpretiert wird. Nachdem es für Untersuchte hierbei manchmal schwierig ist, eine klare Aussage zu treffen, spielt die durch Erfahrung erworbene Interpretation der Antworten sowie genügend Zeit bei der Messung eine entscheidende Rolle.

Ab wie viel Dioptrien sollte man eine Brille dauerhaft tragen?

Bereits unter einer Dioptrie Kurzsichtigkeit ist die Sehleistung im Regelfall nicht mehr ausreichend, um beispielsweise ein Fahrzeug im Straßenverkehr lenken zu dürfen. Ab einer Dioptrie sind Objekte weiter als einen Meter entfernt, bereits unscharf und teils unleserlich. Im Falle eines Kurzsichtigen gilt also ab etwa 0,5 Dioptrien das Tragen einer Brille als sinnvoll – ab einer Dioptrie meist als notwendig.

Bei Weitsichtigen lässt sich dies nicht exakt bestimmen. Die Brille sollte regelmäßig getragen werden, wenn zum Beispiel folgende Beschwerden im Alltag auftreten:

-          regelmäßige Kopfschmerzen

-          Druckgefühl

-          Augenbrennen

Bei Bildschirmarbeit empfiehlt sich ohne dies eine Korrektur mit Blaulichtfilter, um das Auge zu unterstützen und die schädliche Blaulichtstrahlung abzuhalten.

Dioptrien: Unterschiede bei Kontaktlinsen und Brillen

Kontaktlinsen liegen direkt auf der Hornhaut auf, wobei Brillengläser etwa 12-14 mm vor dem Auge positioniert sind. Durch den unterschiedlichen Abstand ergeben sich für die optimale Korrektur beider Varianten unterschiedliche Berechnungsmethoden. Je höher die Korrekturstärke, desto größer ist der Unterschied zwischen Brillen- und Kontaktlinsenwerten. Hornhautverkrümmungen unter 0,75 dpt werden rein sphärisch korrigiert und führen ebenfalls zu abweichenden Werten zwischen Brillenrezept und Kontaktlinse.

Von Matthias A. Seit 1999 ist Matthias bei Hartlauer als Optiker und Hörgeräteakustiker tätig. Seinem der Augenoptik geschuldeten Interesse an der menschlichen Physiologie und deren Gesundheitserhalt folgeleistend hat er ein Studium der Medizintechnik abgeschlossen. Zu seinen Interessen zählen, neben den technologischen Innovationen in der Augenoptik, auch die damit zusammenhängenden modischen Neuerungen und Trends. In seiner Freizeit treibt er regelmäßig Sport, widmet sich der Literatur und geht so oft es möglich ist seiner Motorradleidenschaft nach.
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