Haben Sie aber den Verdacht, dass bei Ihrem Kind eine Hörminderung vorliegt, beobachten Sie es aufmerksam. Eines oder mehrere der folgenden Symptome können Sie in so einem Fall erkennen:
- Verzögerte Sprachentwicklung
- Sprach- und Sprechstörungen
- Antworten, die nicht zu den Fragen passen
- Ihr Kind erschrickt nicht bei lauten Geräuschen
- Ihr Kind stellt TV/Radio lauter ein und/oder setzt sich dicht vor das Gerät
- Schwache Lernergebnisse
- Unaufmerksamkeit
- Rasche Ermüdung
- Geringes Selbstbewusstsein
- Tagträumerei und Aggressivität
Nicht jedes dieser Merkmale muss in jedem Fall in einer Hörminderung begründet sein. Doch je mehr davon auf Ihr Kind zutreffen, desto dringender sollten Sie diese von Ihrem Kinderarzt abklären lassen. Denn werden Hörschäden bei Kindern nicht rechtzeitig erkannt, drohen Hör- und Sprachentwicklungsstörungen und ein Rückstand in der kognitiven und sozialen Entwicklung.
Ursachen für Hörminderungen bei Kindern
Einige Hörschäden sind bereits angeboren. Sie betreffen in der Regel das Innenohr und fallen oft erst in den ersten Lebensjahren auf, zum Beispiel im Kindergarten oder in der Schule. Für die frühzeitige Erkennung ist seit 2003 ein Neugeborenen-Hörscreening im Mutter-Kind-Pass vorgesehen. Hier stehen zwei schmerzfreie Verfahren zur Wahl, die das Mittel- und Innenohr auf Schädigungen untersuchen. Erstens zeigt die Messung von Schallaussendungen aus dem Innenohr otoakustische Emissionen auf. Zweitens werden mittels Messung von Potenzialen an der Körperoberfläche, die durch Schall ausgelöst werden, auditorisch evozierte Potenziale aufgezeigt.
Weitere Ursachen sind familiäre Vorbelastungen, aber auch Krankheiten wie Masern, Mumps, Meningitis, Zytomegalie, Herpes, Röteln, Syphilis oder Toxoplasmose. Auch ein erlittener Sauerstoffmangel bei der Geburt oder ein Schädel-Hirn-Trauma des Kindes können Auslöser für Hörprobleme sein.