Gut sehen bei Dämmerung
Der dunkle Winter birgt zahlreiche Gefahren im Straßenverkehr, denn das Auge reagiert in der Nacht anders als bei hellichtem Tag. Da sich bereits geringe Sehschwächen im Dunkeln stärker auswirken als bei Tageslicht ist ein Sehtest die ideale Vorsorge für eine sichere Fahrt selbst in tiefster Nacht.
Es ist Nacht, man wacht auf, schaltet das Licht an und ist erst einmal geblendet. Es dauert eine Zeit, bis sich das Auge an den Schein gewöhnt hat. Warum ist das so? Zum einen, weil das menschliche Auge auf Geschwindigkeiten von maximal 10 km/h ausgelegt ist und nie dafür geschaffen wurde, solch extreme Kontrastwechsel wie eine Nachtfahrt samt blendendem Gegenverkehr zu meistern. Zum anderen, weil der Sehsinn über einen eigenen „Nachtmodus“ verfügt, den man auch skotopisches Sehen nennt.
Was im sicheren Zuhause noch relativ gefahrlos erscheint, kann beim Autofahren zur echten Gefahr werden, denn auch hier wirkt das skotopische Sehen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat kann das sogar statistisch belegen. In der Dämmerung bzw. bei Nacht liegt die Unfallrate mit Personenschaden bei 0,36/106 Kraftfahrzeugen mal Kilometer, am Tag nur bei 0,2/106 Kraftfahrzeugen mal Kilometer. Die Unfälle bei Dunkelheit sind zudem erheblich schwerer als bei Tage – und es sind deutlich mehr Unfälle mit beteiligten Fußgängern zu verzeichnen.