Künstliche Intelligenz: Technologieskepsis
Künstliche Intelligenz (KI): Vielen von uns ist diese Technologie noch immer nicht geheuer. Wir denken oft an Horrorgeschichten, an Frankenstein oder den Terminator. Beispiele für mehr oder minder intelligente Fantasiewesen, die nur Zerstörung im Sinn haben. Doch keine Angst, KI kann Ihr Leben deutlich verbessern und sogar verlängern. Technologieskepsis gab es immer schon und begleitet die Menschheitsgeschichte seit der Urzeit. Bevor der Mensch das Feuer als Wärmespender und Mittel zur Zubereitung besser verdaulicher Speisen entdeckte, war es dezidiert böse. Man dachte wohl an eine Art göttlichen Zorn, wenn durch Blitzschläge Wälder entzündet wurden. Ohne die Zähmung des Feuers würden wir wohl heute noch in Höhlen leben. Dabei ist Technologie nie per se gut oder schlecht. Es kommt immer drauf an was man draus macht. Genauso ist es mit der Künstlichen Intelligenz. Es kommt auch in diesem Fall darauf an wie man sie nutzt.
Doch was ist KI eigentlich?
KI bezeichnet Technologien, die menschliche kognitive Fähigkeiten wie Sprechen, Hören oder Sehen nachahmen können. Mit diesen künstlichen „Sinneseindrücken“ können sie unsere Umwelt wahrnehmen und darauf reagieren. KI ist zudem lernfähig. Sie kann auf mathematischer Basis eigenständig agieren, planen und Probleme lösen. „Echte“ KI ahmt uns aber nicht nur nach, sondern ergänzt menschliches Denken.
KI ist nichts Neues
So brandneu ist KI übrigens gar nicht. Schon 1956 taucht der Begriff erstmals auf. Der Informatiker John McCarthy legte mit der Dartmouth Conference den Grundstein für die KI-Forschung. Bereits 1966 taucht die erste „Spracherkennung“ in der Geschichte auf. Der Deutsche Joseph Weizenbaum programmierte ELIZA, das mittels Schlüsselwörtern Antworten zu menschlichen Fragen geben konnte. Im Grunde die Ururururur-Großmutter von Alexa und Co. Drei Jahre später wurde der erste KI-Roboter präsentiert, der sich dank Kameras durch den Raum bewegen konnte und Befehle ausführte. Eine Art Ur-Technologie moderner Saugroboter. Wurden bis dahin diese Entwicklungen noch eher als kurios abgestempelt, so schockte 1997 eine Meldung die Welt: Ein Computer namens „Deep Blue“ aus dem Hause IBM besiegt den Schach-Weltmeister Garry Kasparov. Heute denkt KI autonomer und kann durch Lernfähigkeit sich den Bedürfnissen des Nutzers anpassen. Eine der heute wohl wichtigsten KI-Anwendungen sind Sprachassistenten.
Sprachassistenten: Intelligenz die zuhört
Mit Apples „Siri“ gelang 2011 der breite Durchbruch dieser Technologie. Das Programm, das seitdem auf jedem iPhone vorinstalliert ist, kann mit dem Nutzer interagieren und Befehle ausführen. Siri trägt Termine ein, bucht Flüge und ruft auf Zuruf Menschen an. Die Basistechnologie zu Siri stammt vom US-Militär. Apple machte es zivil nutzbar. Android Geräte zogen nach und spätestens mit der Vorstellung von Amazons Alexa nahm KI die zuhört, Eingang in unsere Haushalte. Mittlerweile sind in fast allen Neuwagen Sprachsteuerungen eingebaut. Sie ermöglichen mehr Sicherheit, weil man nicht mehr die Hände vom Lenkrad nehmen muss, wenn man Radiosender wechseln, oder Telefonate durchführen möchte. Doch wie funktioniert das Ganze?
Wie funktioniert die Sprachassistenz?
Die meisten Sprachassistenten werden mit einem Kennwort gestartet: „Hallo Mercedes“, „Alexa“, „OK Google“ sind die Stichwörter auf die sie warten. Sobald das „Zauberwort“ gesagt ist, sind sie ganz Ohr. Danach wird eine ganze Kette an Aktionen in Gang gesetzt. Die Sprache wird komprimiert und als Datenpaket an den Server oder die Cloud des Anbieters geschickt. Jede Anfrage wird markiert, damit die gewünschte Aktion auch wieder beim passenden Nutzer ankommt. Die Sprachdaten werden semantisch, also inhaltlich, analysiert. Der Befehl: „Wie wird das Wetter morgen?“, mündet in einer Suche nach der passenden Antwort im Internet. Die Antwortdaten werden wieder zurückgeschickt und von einer App in Sprache umgewandelt. Bei einer solchen Art der Übertragung spricht man auch von einer „Mensch-Maschine-Schnittstelle“. Während der Speaker oder das Smartphone wie das Ohr und das Stimmband agiert, ist die Cloud des jeweiligen Anbieters das Gehirn der Operation.
Horcht mich KI aus?
Hören Sprachassistenten eigentlich immer mit? Ja und nein. Die Mikrofone von Alexa und Co. sind immer aktiv, weil sie schließlich darauf warten, bis sie aktiviert werden. Das heißt sie hören zwar mit, übertragen aber keine Daten an andere Orte wie Clouds oder Server, wenn sie nicht aktiviert werden. Alle paar Sekunden löschen die Geräte das Gehörte, weil ansonsten die Speicher sehr schnell voll wären. Sobald das Aktivierungswort fällt, prüfen die Geräte, ob sie die Frage sofort beantworten können. Fragen nach der Uhrzeit oder welcher Tag heute ist, benötigen meist keine Internetverbindung. Sie sind im Gerät bereits „eingebaut“. Bei komplexeren Anfragen verbinden sie sich mit dem Internet und streamen ihre Fragen an externe Orte. Komplex ist vor allem die Unterscheidung von Sprache und Umgebungsgeräuschen. Eine Fähigkeit die besonders bei Hörgeräten mit KI zu einer bestmöglichen Hörqualität führt. Raumhall, Verkehrslärm und Co wird gefiltert und die reine Sprache bleibt übrig.
Was passiert mit den Daten?
Eine berechtigte Frage. Um das volle Potenzial von KI ausschöpfen zu können, muss die KI etwas über Sie erfahren. Kaufen Sie sich beispielsweise ein brandneues modernes Auto mit Spracherkennung, so lernt dieses nach und nach welchen Sender Sie zu welcher Uhrzeit hören, welche bevorzugten Strecken Sie fahren und welche Temperatur Sie bevorzugen. So erkennt Ihr Fahrzeug etwa anhand der Uhrzeit und Datum, dass Sie sich auf dem Weg in die Arbeit befinden. Das Sprachmodul interagiert mit dem Fahrer und schlägt bei Staus Alternativrouten vor. Ihre Smart Speaker wie Alexa und Co lernen mit der Zeit etwa Ihre bevorzugte Weinmarke und können diese auf Wunsch nicht nur bestellen, sondern weisen Sie darauf hin, dass dieser im Onlineshop XY besonders günstig ist. Eine Grauzone besteht darin, dass Alexa bei Bestellvorgängen bevorzugt auf Eigenmarken von Amazon zurückgreift. Ein Tipp: Je konkreter Ihre Anfrage bzw. Ihr Begehren ist, desto unabhängiger ist die Antwort.
KI kann Leben retten
Es ist also ein Geben und Nehmen, das Ihnen das Leben erleichtern kann, und nicht nur das. Ein Blick in die nahe Zukunft zeigt, dass KI Ihr Leben sogar verlängern könnte. In einer Zukunftsstudie der Universität Stanford wird prognostiziert, dass bis 2030 nicht nur Roboter Ihre Pakete liefern werden, oder Ihre Speisen zubereiten, sondern sogar Operationen exakter und sicherer durchführen, als es erfahrene Chirurgen heute können. „Dr. KI“ kann mit einigen wenigen Fragen im Dialog mit Ihnen mit heute schon erstaunlich geringer Fehlerquote exakte Diagnosen stellen. Doch Sie brauchen nicht bis 2030 zu warten, um KI gestützte Gesundheitsvorsorge zu genießen.
Hochintelligenten Helferlein bei Hartlauer
Hartlauer bietet heute schon eine Menge dieser hochintelligenten Helferlein an, von Smartwatches bis hin zu KI-Hörgeräten, die auf Ihre mentale und physische Gesundheit achten, bei Stürzen Alarm schlagen, und sogar 27 Sprachen verstehen und simultan übersetzen können.